Als Schatten ein Wurf sein wirft Schein 2010

Installation


Der Gegenstand als "Ding an sich". Als ein Objekt, dessen Wesen über unsere Interpretation aufgrund unserer subjektiven Grundlage deklariert wird, aber dessen eigentliche objektive Natur nicht unbedingt damit übereinstimmen muss. Diese Festlegung von Eigenschaft gebunden an der sichtbaren Form, wie wir gewohnt sind Objekte als bekannt und folglich benannt zu kategorisieren, stellt einen Rahmen auf, in dem die Neudeutung eines Gegenstandes eine weitere mögliche Annahme zu der Bisherigen gegenüberstellt. Die von uns erkannten Gegenstände der Welt sind nach Kant nicht die realen Dinge an sich, sondern nur Erscheinungen, die unabhängig von unserer Erkenntnis objektiv in Raum und Zeit vorhanden sind. Der Schattenriss, dessen Gestalt einen Umriss oder ein verzerrtes Abbild seines Ursprungs zeichnet, löst den manchmal so starren Blick auf einen bekannten Gegenstand. So changiert ein Schattenbild zwischen einer bekannten Form und einer vom Schattenwerfenden fernen Darstellung.

In "Als Schatten ein Wurf sein wirft Schein" werden beleuchtete Objekte zu Quellen für Schattenakteure, deren Erscheinung teils an ihr lichtverstellendes Gegenüber erinnert aber auch eine andere Form einnimmt, worüber die zusammenhangslos wirkende Objektkonstellation Bezüge erhält und zu einer Geschichte anwächst.

Durch eine Gedichtpassage aus Elisabeth Asenbaums Schreibprojekt "AUGUSTINA selbst" angeregt, zeigt die Erzählung das wiederkehrende Motiv der Teilung. Nicht nur der Schatten löst sich aus seiner vorgesehenen Stelle sondern auch über die Darstellung seiner Teilung und Zerlegung entstehen immer wieder neue Bilder, die einen Prozess der Verkettung einleiten, über welche die Gegenstände unterschiedliche Inhalte angeheftet bekommen.


The object as an "item in itself", the essence of which is declared on the grounds of our individual interpretation, does not necessarily have to coincide with its objective, intersubjective nature. The definition of characteristics tied to the visual appearance, and how we are used to categorize objects as "known" and therefore "named" provides the framework in which re-reading an object visualizes a possible alternative to the prevailing assumption. Following Kant, the objects of the world which we recognize are not the actual objects in themselves, but occurring phenomena which are existent in time and space, regardless of our recognition. The silhouette, which draws an outline or a distorted facsimile of its original, can dissolve the generally preconceived view on a well-known object. In that, a shadowgraph shimmers between the known form and a rendering far off the origin.

"Als Schatten (...)" turns back-lit objects into sources of shadow-players, their appearances partly reminiscent of their light-obstructing counterpart, partly shape-shifting into another figure which suggests relationships within a seemingly arbitrary collection of objects and grows into an emerging narration.

Referring to a text fragment taken from Elisabeth Asenbaums writing project "Augustina selbst", the narration shows the recurring motive of segmentation/multiplication. It's not just that the shadow leaves its predefined place, there's also new variations and new visualizations of its de- and recomposition starting an interlinking process which leads to objects getting assigned different content, different meaning.


Objekt, Video
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